Die zweite Anfrage der KfB zum Verkauf der alten Ziegelei Sachs im Kronthal, die den durch den Abriss eines historischen Gebäudes gestiegenen Informationsbedarf decken soll, hat zu verschiedenen Äußerungen des Ersten Stadtrats Jürgen Odszuck in der Presse geführt. Zur Klärung der Sachlage waren sie aber weniger geeignet.
So nährt die Äußerung des Ersten Stadtrats in der Taunuszeitung, das Objekt sei "zufällig" ausgewählt worden, Befürchtungen hinsichtlich der Vorgehensweise des Magistrats. Ein inhaltliches Konzept der Umsetzung der Bereinigung des Immobilienbestands scheint es nicht zu geben. Wenn das so zutrifft, kann es aus Sicht der KfB nur nachteilig für die Stadt Kronberg sein.
Das gerade das vom Ersten Stadtrat bewohnte Haus in der Katharinenstraße 12a als zweites Objekt verkauft werden soll, lässt sich wohl auch nur durch den "Zufall" erklären. Denn aus strategischer Sicht spricht vieles gegen den Verkauf der Immobilie zum jetzigen Zeitpunkt. Schließlich bildet das Grundstück mit der Katharinenstraße 12, in der Teile der Verwaltung untergebracht sind, eine räumliche Einheit. Einen Teil dieser großen innenstädtische Fläche zum jetzigen Zeitpunkt zu verkaufen, mindert den Wert des gesamten Areals. Es reduziert aber auch die Optionen der Stadtverordnetenversammlung bei der Neuordnung der kommunalen Liegenschaften. Schließlich war es der Erste Stadtrat, der Ende des vergangenen Jahres mit seinem Antrag zur Nutzung der Villa Winter aufzeigte, dass die Stadt dringend ein Konzept, zur sinnvollen und wirtschaftlichen Nutzung ihrer Immobilien in der Innenstadt benötigt.
Verunsichert durch die öffentlichen Aussagen des Ersten Stadtrats, wartet die KfB auf die Antworten des Magistrats zum Verkauf der "Alten Ziegelei Sachs" im Kronthal. Aufgrund negativer Erfahrungen, was die Dauer bis zur Beantwortung von Anfragen angeht, wird die KfB in der kommenden Sitzungsrunde vorsorglich nach HGO § 50 (2) die Bildung eines Ausschusses zur Einsicht in die Akten rund um den Verkauf des Areals "Alte Zieglerei Sachs" stellen. Ohne zeitnahe Informationen sieht sich die KfB-Fraktion nicht in der Lage, die den Stadtverordneten in der HGO zugeordnete Aufgabe der Überwachung der gesamten Verwaltung der Gemeinde und der Geschäftsführung des Gemeindevorstands, zu erfüllen.
Kronberg, den 12.1.2015 Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Gabriele Hildmann