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  • Dr. Heide-Margaret Esen-Baur

Änderung des Bebauungsplans Opel-Zoo


"Wir sollen heute einen überarbeiteten Planentwurf zur B-Plan-Änderung des seit 2004 rechtskräftigen B-Plan Opel Zoo beschließen. Bisher wurde der B-Plan 123 Opel Zoo im Einvernehmen mit der Stadt Königstein beschlossen. Inzwischen liegen jedoch sehr unterschiedliche Beschlussvorschläge vor, die eine weitere gemeinsame Vorgehensweise ausschließen. Folgende Punkte sind hauptsächlich strittig bzw. leiten sich von den unterschiedlichen Beschlüssen ab:

  1. Die Königsteiner haben beschlossen, separate Planunterlagen auszufertigen, was zur Folge hat, dass die Nennung beider Städte in den Vorlagen zukünftig entfällt.

  2. Die Königsteiner haben beschlossen, in den B-Plan ein Parkdeck einzustellen, um auf die Wiesenparkplätze verzichten zu können. Der Bau eines Parkdecks ist deshalb zwingend erforderlich. - Die Kronberger haben das Parkdeck aus den Unterlagen gestrichen und wollen die Wiesenparkplätze in Zukunft nutzen.

  3. Die Königsteiner wollen den Philosophenweg, der beide Städte seit vielen Jahren verbindet, als öffentlichen Weg erhalten, wie im gültigen B-Plan auch festgesetzt. - Die Kronberger wollen den Weg einziehen und ihn als private Verkehrsfläche mit Zweckbestimmung Privatweg festsetzen.

  4. Zukünftige Durchgangoptionen sollen vertraglich zwischen den Städten Kronberg und Königstein und dem Opel Zoo ausgehandelt werden. Dieser Vertrag soll den Stadtverordneten vorgelegt werden, die letztlich bestimmen, wie diese Durchgangsoptionen aussehen.

  5. Die Königsteiner wollen den Scheibelbuschweg, der auf ihrer Gemarkung liegt, als Waldweg beibehalten und betrachten ihn nicht im Rahmen eines alternativen Wegekonzeptes. Dies sehen die Kronberger anders. Nach ihrer Vorstellung soll dieser Weg als Teil eines Rundweges mit Wegestationen ausgebaut werden. Die Kronberger wollen, dass der Verbindungsweg zwischen Emmel-Haus, Zoo-Betriebshof und den Treppenabgang von der Straße im Waldhof ausgebaut wird.

Diese Punkte - und es gibt noch weitere -, die nicht so weitreichende Konsequenzen haben, zeigen auf, dass der einst gemeinsam beschlossene B-Plan zukünftig nicht mehr gemeinsam geändert werden kann - es sei denn, man einigt sich. Doch auf eine Einigung wird es wohl nicht hinauslaufen.

Ich erinnere mich sehr gut an die Aufstellung des B-Plans. Dieser fand derzeit aus zwei Gründen meine Zustimmung. 1. endlich wurde Ordnung geschaffen in die unübersichtliche Bau- und Expansionsaktivität des Opel Zoos und 2. es wurde festgehalten, dass der Philosophenweg als öffentlicher Weg festgesetzt wurde.

Es verging kaum ein Jahr als der Opel Zoo Anstalten machte, sich den Weg einzuverleiben. Dies wurde als Vertragsuntreue gewertet und hat viele Stadtverordnete in beiden Städten sehr verärgert. Der Opel Zoo argumentierte zunächst mit Vandalismus-Vorfällen, die sie den öffentlichen Begehern dieses Weges anlastete. Diese Argumentation ließ sich nicht aufrechterhalten und belegen. Als nächstes Argument wurde behauptet, dass dem Zoo dringend benötigte Einnahmen entgingen. Auch dieses Argument erwies sich in Anbetracht der rasanten Entwicklung der zahlenden Besucher als wenig stichhaltig.

Mit dem rasanten Anstieg der Besucherzahlen entstand jedoch ein Parkproblem, das hauptsächlich die Königsteiner trifft. Der Zoo duldete es, dass seine Besucher entlang der B455 illegal parkten. Er nutzte Wiesenflächen, von Kronberg kommend, rechts der B455. Und er nutzte Wiesenflächen als Parkflächen, die im B-Plan mit P1, P2 und P3 gekennzeichnet sind. Aufgrund unserer Intervention bei Hessen Mobil wird jetzt das Parken entlang der B455 kontrolliert und ebenfalls das Parken auf der o. e. Wiese.

Der Opel Zoo will weiter wachsen und benötigt dafür eine angemessene Anzahl von Parkplätzen. Wir sehen keine andere Möglichkeit, als diese durch den Bau eines Parkdecks vorzuhalten. Das Argument vieler meiner Kronberger Kollegen, dass der Blick über das Rentbachtal getrübt werde durch den Bau eines Parkdecks und dass deshalb dieses Parkdeck auf jeden Fall verhindert werden müsse, stimmt ja. Aber der Blick auf die Wiesen mit hunderten von Autos, die zudem auch noch über die Wiese bis hin zum Waldparkplatz hin und her fahren, ist in meinen Augen ein noch viel schlimmerer Anblick. Aus meiner Sicht ist ein in der Mulde sorgfältig und begrünt gestaltetes Parkdeck dem Blick auf hunderte von Autodächern vorzuziehen. Man könnte als weitere Option ja auch beides verbieten und der Zoo müsste dann die Besucher abweisen, für die er keinen Parkplatz mehr zur Verfügung stellen kann. Bei vielen Veranstaltungen geschieht sowas.

Ich appelliere an die Geschäftsführung des Opel Zoos und auch an meine Kronberger Kollegen, auf ein Miteinander hinzuwirken, nach guten Lösungen zu suchen, nicht die Belange des Zoos einseitig über die Belange der Bevölkerung unserer beiden Städte zu stellen. Mehr Gelassenheit, auch seitens des Opel Zoos mehr Dankbarkeit für die so großzügig zur Verfügung gestellten Flächen unseres schönen Rentbachtals sind angesagt. Die Königsteiner Beschlüsse, die ja auch über die Parteigrenzen eine große Mehrheit erhalten haben, sollten Maßstab sein.

Der mir hier in Kronberg vorgelegten Fassung kann ich nicht zustimmen."

Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Stadtverordneten-Versammlung, 23.7.2015

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