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  • Alexa Börner

Der Bahnhof bleibt Bahnhof


Uns liegen zwei Konzepte für die seit Langem fällige Sanierung und Revitalisierung des Kronberger Bahnhofs vor. Das freut uns, insbesondere weil durch die von der KfB initiierte öffentliche Vermarktung des Verkaufs ein Wettbewerb entstanden ist, der der Sache dient. Schließlich konnten im Zuge dieses Wettbewerbs auch noch einige wesentliche Planungsvorgaben geklärt werden. Uns freut auch, dass nun zwei Bieter in die engere Auswahl gekommen sind, die in Kronberg leben und der Stadt verbunden sind.

Beeindruckt hat uns zunächst natürlich die Präsentation von „Unser Bahnhof Kronberg“. Sie haben es uns vorgemacht, wie man Planungsvorhaben anschaulich visualisiert. Ich erinnere daran, dass Stadtverwaltung und Mehrheit der Stadtverordneten solche Visualisierungen noch vor kurzem wie der Teufel das Weihwasser gescheut haben.

Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes wird für den Betrachter von außen bei beiden Konzepten nahezu gleich aussehen. Der Denkmalschutz gibt hier strenge Vorgaben, sodass wenig Spielraum besteht, die Außen-Fassade zu verändern.

Deshalb ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen. Sie fällt aber im Ergebnis zu Gunsten des Konzepts der Real Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG mit Herrn Roth als Geschäftsführer aus. Es konzentriert und fokussiert sich auf die Revitalisierung des Bahnhofgebäudes. Alle Nutzungen werden im Bahnhof untergebracht - Der Bahnhof bleibt Bahnhof - mit:

  • Einem Reisezentrum wie bisher, eine klassische Nutzung des Bahnhofs im Bahnhof

  • Einer Bäckerei, die wesentlich zur Belebung des Bahnhofs beiträgt. Die Bäckerei Flach hat bereits großes Interesse angemeldet.

  • Café/Kultur im Foyer

  • Einem Vereinsraum,

  • Und last but not least ganz wichtig, einer Gastronomie mit bis zu 70 Plätzen inklusive Küche

Das halten wir für ein sehr gutes Angebot für alle Kronberger Bürger.

Auch sind wir der Meinung, dass im Bahnhofsgebiet ausreichend Baumasse geschaffen wird, sodass die Errichtung eines weiteren Neubaus dort unangemessen ist. Wir reden nicht von 75 qm, sondern von einem über 100 qm großen Gebäude, 7,40 Meter hoch. Das ist ein Haus, deutlich größer und höher als der derzeitige Container.

Die Kritikpunkte des Bürgermeisters an diesem Konzept, teilen wir nicht. Eine unangemessene „Kleinteiligkeit“ sehen wir nicht. Im Gegenteil - wir halten eine Kleinteiligkeit im Bahnhof sogar für sinnvoll: 4 verschiedene Mieter im Erdgeschoss minimieren das Risiko, dass es vielleicht einmal ganz geschlossen werden muss. Wenn aber die ganze Fläche nur von EINEM Gastronom bespielt wird, hängt alles von ihm ab.

Die Bahn als Mieter ist mit ihrem heutigen Angebot - entgegen der Befürchtung des Bürgermeisters - bis mindestens 2023 garantiert.

Der Bäcker sorgt von morgens bis abends und auch am Wochenende für Frequenz - ihn hat auch der Bürgermeister in seiner Vorlage als Pluspunkt gesehen. Selbst wenn der Gastronom einmal wechseln sollte, steht der Hauptteil des Gebäudes den Bürgern weiterhin offen, er wird belebt und genutzt.

Die flexible Erweiterung der Gastronomiefläche um den Vereinsraum und das Foyer halten wir übrigens auch im Konzept von Herrn Roth für möglich.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist für uns die Zeitschiene. Die KfB hat schon immer großen Wert auf die Revitalisierung und Nutzung des historischen Bahnhofs gelegt - jetzt ist es soweit. In den ausführlichen Präsentationen und Diskussionen wurde für uns klar, dass das Vorhaben von Herrn Roth im Bahnhof ohne langwierige Entwidmung und Baugenehmigungsverfahren umgesetzt werden kann. Dann ist das Gebäude mit allen Funktionen für uns Alle nutzbar. Die Realisierung des Daches kann später erfolgen, aber der Bahnhof ist dann fertig.

Der Kaufpreis - zusammen mit dem Zuschuss für die Außenanlagen besteht nur eine Differenz von 30.000 Euro - war von vornherein nicht das ausschlaggebende Kriterium. Er muss immer im Zusammenhang mit dem Konzept gesehen werden.

Und da sehen wir die klaren Pluspunkte im Vorschlag von Herrn Roth:

  1. Der Bahnhof bleibt Bahnhof

  2. VIER Mieter im Erdgeschoss minimieren das Risiko einer Schließung.

  3. Der Vorplatz wird großzügig und nicht durch ein weiteres großes Gebäude bebaut.

  4. Der Bahnhof mit allen Funktionen kann wesentlich schneller realisiert werden.

Zuletzt möchte ich noch auf das angesprochene Thema der Verpachtung eingehen. Der Wunsch, dass der Bahnhof als besonderes Gebäude und Aushängeschild Kronbergs im Eigentum der Stadt bleiben sollte, können wir grundsätzlich gut nachvollziehen. Andere Kommunen haben uns das vorgemacht. Der Magistrat hat sich jedoch entscheiden, dem Verkauf der Immobilie die Priorität zu geben. Seine Begründung hierfür ist nachvollziehbar: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung haben mit der Stadtentwicklung und Umsetzung von Großprojekten mehr als genug zu tun. Weder zeitlich noch finanziell ist sie in der Lage, den Bahnhof in Eigenregie zu sanieren und dann zu verpachten und zu betreuen. Das akzeptieren wir. Umso wichtiger ist es, heute den richtigen Käufer und das beste Konzept auszuwählen. Zudem sollten die planungsrechtlichen und vertraglichen Möglichkeiten genutzt werden, um eine langfristige Nutzung des Bahnhofs zu den oben genannten Zwecken sicherzustellen.

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